Als Satire ist es deklariert, doch was das sich selbst als „Quartiersmanagement Grunewald“ bezeichnende Aktionsbündnis myGruni so von sich gibt, traut man als ernstgemeinte Ziele linken Gruppierungen durchaus zu: von antikapitalistischer Aufklärung des „Problembezirks“ bis zu den üblichen Umverteilungsforderungen sind altbekannte Rezepte drin. Dass diese nicht funktionieren, haben sozialistische Systeme jahrzehntelang bewiesen, und an den verbliebenen kann man es noch heute gut studieren. Zum Tag der Arbeit am 1. Mai lädt myGruni zum „Bürgerfest“ im Villenviertel ein, das vergangenes Jahr unter dem Motto „Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg!“ stattfand. Heuer lautet deren Losung „Burn Bratwurst – not Porsches!“, nachdem es 2018 zu rund 100 Straftaten, unter anderem Sachbeschädigungen und Landfriedensbruch, gekommen war. Doch wohlgemerkt, der Aufruf zur Gewaltlosigkeit ist Satire. Nach einem Bericht im Tagesspiegel vom 16. April befürchtet die Polizei eine mögliche Zunahme der Gewalt für den kommenden 1. Mai, wovon auch das Grunewalder Villenviertel möglicherweise nicht verschont bliebe. Erschreckend, aber wenig verwunderlich: Grüne und Linke haben sich in der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf gegen die Distanzierung von linksradikalen Straftätern ausgesprochen, so heißt es in dem Artikel des Tagesspiegel. Ebenso hatte die Morgenpost am selben Tag darüber berichtet. Wir wünschen unserem Nachbarbezirk jedenfalls einen ruhigen Maifeiertag.