Grundsätzlich sollten alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sein. Das funktioniert in der Realität nicht immer, sollte aber der „Polarstern“ der Verkehrspolitik sein.

Das Konzept der Pop-Up-Radwege ist sehr umstritten. Die Pandemie bot eine Gelegenheit, dieses Konzept in vielen Bezirken umzusetzen. Dass dadurch die Pandemie wirksam bekämpft wurde, ist allerdings mehr als fraglich.

Tatsächlich handelt es sich aus unserer Sicht ausschließlich um ein rein ideologisches Projekt, um den motorisierten Individualverkehr einzuschränken und zurückzudrängen.

Während aber in anderen Bezirken die Pop-Up-Radwege „nur“ zu Lasten von Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr gingen, hat das Vorhaben in der Kaiser-Wilhelm-Straße eine ganz andere Qualität. Hier sollen nämlich hunderte von Parkplätzen zugunsten des Radweges verschwinden.

Das wird ganz zwangsläufig den Parkdruck in den umliegenden Straßen wesentlich erhöhen. Für viele ältere Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, ist die Maßnahme eine kleine Katastrophe, weil ein Fußweg von ein paar hundert Metern schon ein fast unüberwindbares Hindernis ist. Ebenso leiden Gewerbetreibende unter der Umwidmung von Parkraum.

Hier wird wieder einmal eine ideologisch motivierte Verkehrspolitik betrieben, und zwar einseitig zugunsten der Radfahrer, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Konsequenzen für alle anderen zu verschwenden.