Nach der Diskussion über eine Verlängerung der U3 ist nun die U9 dran. Zwei Varianten stehen zur Debatte, eine Verbindung vom derzeitigen Endpunkt Rathaus Steglitz bis Lankwitz sowie nach Lichterfelde-Ost. Neue Wohngebiete sollen besser an den ÖPNV angebunden, bestehende, schon jetzt gut ausgelastete Busverbindungen entlastet werden. Doch die Kosten eines U-Bahn-Baus sind enorm, und gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen, die zunächst einmal für die Folgen der Corona-Krise herhalten müssen, will die Verkehrsplanung wohlüberlegt sein. Ein Aspekt, der beim U-Bahn-Bau bislang kaum Beachtung fand, ist die gesamtökologische Bilanz. Eine neue Studie hat nach einem Bericht der Berliner Zeitung vom 2.12.2020 herausgefunden, dass die Klimabilanz eines neu gebauten U-Bahn-Tunnels erst nach Jahrzehnten positiv ausfällt wegen der enormen Kohlendioxidemissionen, die bei der Herstellung des benötigten Zements und Stahls entstehen. So stellt sich einmal mehr die Frage, ob es andere, bessere Varianten gibt. Immerhin ist ein U-Bahn-Tunnel auch rund zehnmal so teuer wie der Bau einer Straßenbahntrasse. Eine Herausforderung für die Planer!
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